Warum Rückbildung wichtig ist

Von Damaris Schär

Als Sportler*in weiss man, dass es nach einer verletzungsbedingten Auszeit wieder einen sorgfältigen und spezifischen Aufbau braucht, um den Körper und insbesondere die betroffenen Muskeln/Gelenke wieder an die gewohnten Belastungen heranzuführen. Genauso ist das auch nach einer Schwangerschaft und Geburt.

Um zu verstehen, warum eine Rückbildung für alle Mütter die geboren haben Sinn macht, muss man nachvollziehen können, was während der Schwangerschaft und bei der Geburt (vaginal oder per Kaiserschnitt) im Körper der Frau für Veränderungen stattfinden.

  • Die Gebärmutter wächst von ca. 8cm bis zu 30cm und wird ca. 1kg schwer. Die Bänder (Parametrien), welche die Gebärmutter halten, werden in etwa um das Drei- bis Vierfache gedehnt.

  • Auch die Bänder, welche das Becken insbesondere das Illiosakral-Gelenk (ISG) stabilisieren, werden locker und das Becken verliert an Stabilität.

  • Der Beckenboden ist während der Schwangerschaft einer erhöhten Belastung ausgesetzt und bei einer vaginalen Geburt wird der Beckenboden maximal gedehnt.

  • Die Bauchmuskeln werden stark gedehnt und zur Seite geschoben.

  • Durch die Veränderung des Körperschwerpunkts verändert sich die Körperhaltung. Vor allem betroffen ist die Wirbelsäule.

  • Bei einem Kaiserschnitt werden die Bauchdecke und die Gebärmutter durchtrennt.

  • Die Plazenta hinterlässt eine Wunde von bis zu 10cm Durchmesser in der Gebärmutter.

Die Liste könnte noch weitergeführt werden, aber oben genannte Punkte zeigen bereits deutlich, welcher Belastung der Körper während der Schwangerschaft und durch die Geburt ausgesetzt ist. Von dieser Belastung und den Verletzungen erholt sich der Körper nicht innert wenigen Tagen oder Wochen. Meist braucht es dazu Monate bis sogar Jahre. Die Rückbildung versteht sich als Start in die Rehabilitationsphase.

Begonnen wird in der Regel sechs bis acht Wochen nach Geburt, aber auch zu einem späteren Zeitpunkt ist eine Rückbildung sinnvoll. In den meisten Fällen dauert ein Rückbildungskurs sechs bis acht Wochen. Der Fokus liegt in dieser Phase vor allem auf der Rehabilitation der Rumpfkapsel (Rumpfmuskulatur – Beckenboden – Rückenmuskulatur – Zwerchfell). Auch wenn der Fokus auf einer starken Mitte liegt, sollte der ganze Körper ins Rückbildungstraining integriert werden.

Für viele sportliche Frauen fühlt sich die Rückbildung nicht nach Sport im Sinne von «sich auspowern» an. Es geht ihnen zu langsam voran und sie haben keine Geduld mit sich selbst, respektive mit ihrem Körper. Für eine komplikationslose Rückkehr zu den gewünschten sportlichen Aktivitäten ist ein disziplinierter Wiederaufbau aber sinnvoll. Es lohnt sich also, sich und seinem Körper die Zeit zu geben, die dafür benötigt wird.

Wie oben schon erwähnt ist ein Rückbildungskurs der erste Schritt, allerdings ist die Rehabilitation damit noch nicht abgeschlossen. Es braucht einen gezielten Aufbau mit progressiver Steigerung, um wieder in den gewünschten sportlichen Alltag zurückzukehren und dort die gewohnten Leistungen zu erbringen. Einfach dort anzuknüpfen, wo man vor der Geburt aufgehört hat, birgt die Gefahr, im Rehabilitationsprozess Rück- statt Fortschritte zu machen. $

Was hat das mit uns zu tun?

Wir unterstützen dich gerne auf deinem Weg zurück in den Sport. Unsere Rückbildungskurse basieren auf den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um das Thema Schwangerschaft, Geburt und Sport. Die Kurse finden in kleinen Gruppen statt und eignen sich für alle Levels.

Nebst achtwöchigen Rückbildungskursen bieten wir auch Mamafit Stunden an, um deinen Aufbau weiter voranzubringen bis du wieder ready für die schwere Barbell oder die Laufschuhe bist. 

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